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Die MTU Friedrichshafen in MethPower stellt sich vor...

26.10.2020

Die MTU Friedrichshafen leitet das Vorhaben MethPower und entwickelt darin mit den Partnern Technologien für Blockheizkraftwerke in Micogrids mit Power-to-Gas.

Guten Tag Herr Prunnbauer. Was ist die Rolle der MTU Friedrichshafen in MethPower?

Wir wollen unser Verständnis für das gesamte technologische System ausbauen, das sich darum dreht, erneuerbare Energie zu gewinnen und zu nutzen. Als Systemlieferant interessieren wir uns für das Komplettsystem; sprich von der Kraftstoffherstellung über die -speicherung bis zur Rückverstromung. Im Teil X-to-Power, also in der Rückverstromung, sind wir für einige Kraftstoffe bereits gut aufgestellt, aber das wollen wir noch erweitern. Und wir möchten die Fähigkeit entwickeln, für den Kunden oder den Use Case das genau richtige System konfigurieren und dann auch liefern zu können. Dabei geht es um dezentrale Energieversorgung Megawatt-Bereich.

Was kann die MTU, was andere in dem Bereich nicht können?

Ausgehend von unserem Portfolio von Gas-BHKWs bis hin zu Microgrids sind wir in der Lage, den Systemradius noch größer zu ziehen, also ein integriertes Gesamtsystems zu erstellen.  Dadurch, dass wir Systemintegrationskompetenz besitzen, die Gesamtsteuerung entwickeln und auch für das Packaging der Container alles im Haus vereinen, haben wir eine gute Basis, um auch eine Komplettlösung anbieten zu können. Sei es eine Containerlösung mit Elektrolyseur, mit Speicher oder mit Motor. Etwas, das in sehr flexibler Konfiguration sehr schnell geliefert und in Betrieb genommen werden kann. Bei der Erzeugung der Kraftstoffe müssen die richtigen Rahmenbedingungen im Markt noch geschaffen werden, die  Verwendung der Kraftstoffe lässt sich auf technischer Ebene lösen. MethPower liefert hier wichtige Information, weil die Auslegung eines Motors sehr eng verknüpft ist mit der Zusammensetzung des verwendeten Kraftstoffs.

Die MTU hat ja auch eine Rolle im Nachbarprojekt MethGrid. Wie tragen Sie zu den dortigen Arbeiten bei?

MethGrid schaut sich ein lokales Energiesystem am Beispiel des Rheinhafens Karlsruhe an. Wir haben separat Modelle unserer Subsysteme aufgebaut, zum Beispiel Kompressor, Wasserstoff- und Sauerstoffspeicher und CO2-Scrubber, und zum Teil auch schon validiert. Der nächste Schritt ist es, diese Komponenten in die Modelle des Rheinhafens aufzunehmen, um einen echten Anwendungsfall durchzuspielen. So kommen die Synergieeffekte der Nachbarprojekte, darunter übrigens auch MethFuel, richtig zum Tragen. Unsere Modelle geben auch Auskunft über den Autarkiegrad eines lokalen Energiesystems, also inwieweit die gewonnene Energie ausreicht, um den lokalen Bedarf zu decken.

Wenn Sie sich gedanklich in die Zukunft versetzen: Woran würden Sie merken, dass Sie das Projekt erfolgreich abgeschlossen haben?

Das würde ich daran merken, dass PtX und der Wasserstoffmotor ihren Weg in den Markt finden. Wir haben mit dem Projekt auch die einzigartige Möglichkeit, diesen Weg mit zu gestalten. Je nachdem, was wir herausfinden, wird das auch unser Portfolio beeinflussen. Die MTU wird sich zum wichtigen Zulieferer für die Sektorenkopplung entwickeln. Der Anwendungsfall entscheidet dann darüber, ob ein Methan-/Wasserstoffmotor oder eine Brennstoffzelle den jeweils besten Nutzen erbringt. Wenn wir sagen können, wir haben die Fähigkeit, genau die richtige Lösung zu ermitteln und dann auch anbieten zu können, dann haben wir sehr viel gewonnen. Nicht nur für die Firma, sondern für die gesamte Energiewende.

Gerrit Prunnbauer, Projektleiter der MTU Friedrichshafen in MethPower

Gesamtkoordination:

Rolls-Royce Solutions GmbH
Maybachplatz 1
88045 Friedrichshafen

 

DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut
des Karlsruher Instituts für Technologie

Engler-Bunte-Ring 1 – 9
76131 Karlsruhe