Woodward L’Orange GmbH stellt sich vor...
07.05.2019
Guten Tag Herr Dr. Willmann, guten Tag Herr Berger. Welche Erfahrungswerte hat Woodward L’Orange in diesen Themenbereichen?
Dr. Willmann: „Woodward L’Orange entwickelt, produziert und vertreibt seit über 80 Jahren mit derzeit über 1.000 Mitarbeitern weltweit zukunftsweisende Einspritzsysteme im Off-Highway-Segment: Anwendungen abseits der Straßen, zum Beispiel für die Schifffahrt oder den Zugverkehr. Wir bringen somit langjährige Erfahrung im Bereich Einspritztechnologien für verschiedenste Kraftstoffe in das Projekt ein. Vor allem für mittelschnelllaufende Motoren, die z.B. in Kreuzfahrtschiffen und Hafenschleppern verbaut werden, bieten wir bereits Einspritzsysteme an, welche neben Diesel und Schweröl auch Methanol, Propan, Wasser und Hochdruckgas einspritzen können.“
Berger: „Diese Expertise haben wir auch im zurückliegenden Forschungsprojekt FlexDi, in dem wir bereits mit den Partnern aus MethMare erfolgreich zusammengearbeitet haben, eingebracht und einen Basisinjektor für einen schnelllaufenden Schiffsmotor entwickelt. An diese Arbeiten können wir nun anknüpfen und den Injektor und damit das Brennverfahren zusammen mit den Partnern in MethMare weiter optimieren.“
Welchen Beitrag leistet Woodward L’Orange in den beiden Verbünden MethPower und MethMare?
Berger: „Da wir einen ganz neuen Injektor entwickelt haben, ist einiges zu tun bis die Komponenten serienreif sind. Die Partner geben uns Ihre Erkenntnisse bzw. resultierende Anforderungen an das Einspritzsystem weiter. In engem Austausch mit den anderen Partnern können wir das Einspritzsystem dann am eigenen Prüfstand iterativ verbessern und begleiten außerdem die Untersuchungen bei den Forschungspartnern.“
Warum braucht es auf alle Fälle Woodward L’Orange für diese Aufgabe?
Berger: „Gerade bei dem neuen Brennverfahren „Gasmotor mit Hochdruck-Direkteinspritzung“, das in MethMare untersucht wird, macht das richtige Einspritzsystem das Verfahren erst möglich. Da ist das Know-how, das wir mitbringen, unerlässlich. Zudem ist Woodward L’Orange dafür bekannt, Spezialanforderungen zu beherrschen, Nischen zu bedienen und Einspritzsysteme auch für (noch) untypische Kraftstoffe anzubieten. Und das ist genau das, was in MethMare bzw. MethPower benötigt wird, zum Beispiel mit Blick auf den Wasserstoffgroßmotor.“
Wenn das Leitprojekt erfolgreich abgeschlossen ist – woran würde Woodward L’Orange das merken?
Dr. Willmann: „Aktuell ist noch nicht klar absehbar, wohin es zukünftig hinsichtlich Power-to-X-Kraftstoffen gehen wird. Für uns wäre ein großer Erfolg, wenn MethQuest Klarheit darüber schafft, welche Kraftstoffe in welchen Sektoren künftig vorteilhafterweise genutzt werden sollten. Nur so können wir den Basisinjektor zielgerichtet hin zur Serienreife optimieren. Der aktuell betrachtete Injektor stellt jedoch ein flexibles Familienkonzept dar und kann grundsätzlich für verschiedene alternative Kraftstoffe eingesetzt werden, unter anderem für Methan, Methanol, Propan, Ammoniak und eventuell auch für Wasserstoff.“